Irrtümer beim Glücksspielen

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Hausfrauen, die keine Ahnung von Fußball haben, sind bei Sportwetten finanziell weniger erfolgreich als ausgewiesene Fußballexperten.

Mehrere Studien widerlegen dies. Die an den Studien teilnehmenden Frauen verloren zwar öfter als die Experten, machten diese Verluste aber durch hohe Quoten bei Tipps auf Außenseiter wieder wett. Die Experten wiederrum tätigten viele kleine Gewinne, entsprechend der Quoten. Richtig heißt es also: Hausfrauen sind bei Sportwetten mindestens genauso erfolgreich wie Fußballexperten.

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Beim Roulette ist das Setzen auf Rot oder Schwarz und das Verdoppeln des Einsatzes nach Verlust ein sicheres System.

Das stimmt. Voraussetzung ist aber, dass man unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung hat. So würde beim ersten Einsatz von nur 1,00 EUR der Einsatz beim zehnten Verdoppeln bereits 512,00 EUR betragen. Hinzu kommt, dass der Gewinn relativ gering ausfällt (genauso hoch wie der Einsatz). Das heißt, erst bei hohen Einsätzen sind hohe Gewinne möglich.

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Bei Geldspielautomaten: Ein Automat an dem schon lange gespielt wurde, ist heiß für den Gewinn.

Das stimmt nicht. Die Automaten entscheiden allein auf Grundlage von Zufallszahlen über Gewinn und Verlust. Es gibt weder eine eingestellte Spielzeitmarke zur Auszahlung noch eine Befüllgrenze, welche eine Auszahlung auslöst. So gibt es z.B. einen extra Sammel-Behälter zur Aufnahme von Münzen für den Fall, dass die Wechselgeldröhrchen voll sind.

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Beim Lotto sind noch nie zwei Mal die gleichen Zahlen gezogen worden.

Das stimmt nicht. Im Dezember 1986 wurden dieselben sechs Zahlen gezogen wie im Juni 1995. In Israel wurden bei einer Lotterie im Jahr 2010 sogar zweimal dieselben Zahlen gezogen mit nur einem Monat Abstand. Am spektakulärsten ist der Fall aus Bulgarien im Jahr 2009, wo in zwei aufeinanderfolgenden Ziehungen dieselben Zahlen gezogen wurden. Dabei gab es dann auch 18 Hauptgewinner, die sich den Gewinn teilen mussten. Beispiele, die zeigen, dass der Zufall nicht berechenbar ist.

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Wenn man beim Lotto immer dieselben Zahlen tippt, müssen diese irgendwann gezogen werden.

Das stimmt nicht! Das Eintreten eines Spielergebnisses ist immer nur vom Zufall abhängig. Das ständige Spielen einer Zahlenkombination kann sogar problematisch sein, da durch diesen Glauben sich Spieler*innen dazu genötigt fühlen, ohne Pause weiterzuspielen, um den vermeintlichen einen Tag , wo die Zahlen gezogen werden, nicht zu verpassen.

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Bei Geldspielautomaten: Bei der Gewinnleiter kann ich den Gewinn beeinflussen, wenn ich zum richtigen Zeitpunkt die Taste drücke.

Das stimmt nicht. Schon vor dem Betätigen der Taste „kennt“ der Automat den Ausgang. Hier werden Spieler bewusst getäuscht und es wird ihnen vorgegaukelt, dass das Automatenspiel eine Geschicklichkeitskomponente hat, welche es in Wahrheit nicht gibt.

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Nach einer Verlustserie erhöhen sich die Gewinnchancen. Daher sollte nach Verlusten unbedingt „weitergezockt“ werden.

Das klingt komisch und stimmt auch nicht. Hier unterliegt der Spieler einer Kontrollillusion. Jedes Spiel muss einzeln betrachtet werden, wobei die Gewinnwahrscheinlichkeit immer gleich hoch oder niedrig ist. Logisch wäre es also zu empfehlen, das Spielen sofort abzubrechen, weil die Gewinnwahrscheinlichkeit mit der Zeit eben nicht steigt.

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Die Glücksspielindustrie ist immer auf der Gewinnerseite.

Das stimmt! Glücksspiele sind alle so konzipiert, dass in jedem Fall ein Gewinn für den Anbieter bleibt.

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