Anzeichen einer Glücksspielsucht

Das Glücksspiel ist bei den von Spielsucht Betroffenen zentraler Lebensinhalt. Es strukturiert und dominiert deren Alltag. Sie entwickeln eine ausgesprochen hohe Kreativität, um sich Geldquellen zu erschließen und um dann den Tagesablauf so zu gestalten, dass sie sich in der Spielsituation befinden. Der Rückzug aus dem sozialen Umfeld erfolgt in kleinen Schritten. Die Betroffenen sind nicht kritikfähig, weichen Konflikten aus und betäuben ihre unangenehmen Gefühle durch das Riskieren von Geld im Spiel. Sie spielen heimlich und Erfolge werden nicht mehr im Beruf oder Hobby gesucht, sondern ausschließlich im Glücksspiel.

In der Glücksspielsucht …

  • war der Übergang zur Abhängigkeit fließend
  • bedeutete der Weg dahin häufig einen jahrelangen Prozess
  • sind die anfänglichen Probleme für Außenstehende kaum mitzubekommen
  • tritt alles andere völlig in den Hintergrund
  • sind Stimmungsschwankungen für enge Bezugspersonen spürbar
  • wird sich immer wieder Geld besorgt und geborgt
  • wird oft heimlich gespielt
Wo liegt der Übergang zwischen normalen Spielverhalten und Spielsucht?

„Der Übergang von gerade noch harmlosen Spielverhalten hin zur Spielsucht ist fließend und für den Spieler oder die Spielerin selbst kaum mitzubekommen. Meist realisieren die Betroffenen erst wenn es zu spät ist, dass der kritische Punkt überschritten wurde. Da es zudem keine äußerlichen Veränderungen gibt, ist die Suchtentstehung auch für Angehörige oder Freunde zunächst kaum wahrnehmbar.“

Georg

Therapeut

Wie lange dauert es, bis ein Spieler oder eine Spielerin im Suchtstadium angekommen ist?

„Bei mir war das ein jahrelanger Prozess mit Phasen des häufigen und intensiven Spielens. Nach ungefähr 4 Jahren bekam ich deswegen erstmals Stress mit meiner Frau. Ich habe dann aber nochmal 5 Jahre gebraucht, bis mir klar war, dass ich da ohne Hilfe nicht mehr rauskomme.“

Paul

Ex-Spieler

Welche Hinweise gibt es auf das Vorhandensein einer Spielsucht?

„Bei meinem Lebensgefährten habe ich zuerst gemerkt, dass er sich immer mehr zurückgezogen hat und viele gemeinsame Interessen für ihn an Bedeutung verloren haben. Dann hatte er ständig diese Stimmungsschwankungen. Ich wusste gar nicht wo das herkam. Dazu spürte ich, dass er mir irgendetwas verheimlicht. Später habe ich dann erfahren, wo er sich überall Geld geborgt hat. […] Als ich sein Auto vor der Spielhalle gesehen habe, obwohl er eigentlich bei seiner Mutter sein wollte, da wusste ich Bescheid.“

Katrin

Angehörige

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